ENDLOS


Detail aus der Arbeit endlos
Detail aus der Arbeit endlos von Linda Opgen-Rhein und Esther Beutz Wandobjekt aus der Arbeit endlos
"endlos", © Esther Beutz


- endlos -
Eine Gemeinschaftsarbeit von Esther Beutz (Fotografie) und Linda Opgen-Rhein (Schriftkunst)

Linda Opgen-Rhein (Jg.1966, Dortmund) erfasst Zeit und Raum körperlich durch das Beschreiben von Flächen in ihrer engen, rhythmischen Handschrift. Der Inhalt des meist literarischen Textes ist nur noch in einzelnen Wortspuren zu erahnen. Die Gesetze für die Anordnung der Schrift-lagen, die Auswahl des Schreibgerätes und des Untergrundes werden von ihr bei jeder Arbeit neu aufgestellt und konsequent ausgeführt. Im Kunstverein beschreibt sie mit Bleistift (Staedler 2B) über mehrere Tage eine Wand, das Schriftfeld begrenzt sich selbst durch die Maße des Raumes und tritt mit einer Papierarbeit im gegenüberliegenden Raum in Korrespondenz. Zusammen mit

esther beutz (Jg.1970, Hannover) entstand 1999 das Projekt "endlos", das hier erstmals als Rauminstallation umgesetzt ist. Fotos und Inschriften von Grabstätten des Pariser Friedhofs Père Lachaise zeigen Portraits von Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und Herkunft. Positiv und negativ überlagern sich gegenseitig und lösen sich schließlich zum unendlichen Schwarz auf. Auf transparenten Schichten ist das tibetische Buch vom Leben und Sterben (Sogyal Rinpoche) handschriftlich zwischen die Bilder gelegt.

Das Projekt endlos war in diesem Zusammenhang im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden zu sehen:

Ausstellung im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden "slow motion"
slow motion - Perspektiven des Langsamen, 2001
Kuratorin: Elke Gruhn
Zur Ausstellung erschien ein Katalog

"Time is money lautet die Erkenntnis der Neuzeit und gilt auch zweifellos in einem wirtschaftlichen Produktionssystem, in dem derjenige "gewinnt", der in immer kürzer werdenden Zeiträumen immer mehr produziert. Mit der industriellen Produktion und ihrer Eigenlogik entstanden, überträgt sich diese Maxime auf andere Lebensbereiche im Highspeedzeitalter. Trotz konstant zunehmender Geschwindigkeit der vom Menschen gesteuerten Aktionen bleiben immer weniger Freiräume und anstelle eines Zeitgewinns wird allgemein zunehmender Zeitmangel beklagt. Es stellt sich die Frage nach Formen der "Entschleunigung" der Abläufe. Ein Verharren, Luft holen und Richtungswechsel sind möglich."

Weitere künstler: Sung Hyung Cho, Knopp Ferro, Nora Schattauer, Michael Wesely

Sollten sie daran interessiert sein, "endlos" auszustellen, dann wenden Sie sich bitte an mich.



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